Deutsche Entschädigung für 25 000 algerische Juden

  05 Februar 2018    Gelesen: 1248
Deutsche Entschädigung für 25 000 algerische Juden
Tel Aviv (dpa) - Deutschland will erstmals eine große Gruppe von Holocaust-Überlebenden aus Algerien entschädigen. Die Claims Conference teilte am Montag in Tel Aviv mit, es handele sich um schätzungsweise 25 000 algerische Juden, von denen die meisten heute in Frankreich lebten. Rund 3900 der Betroffenen lebten in Israel. Die algerischen Judensollten eine einmalige Zahlung von jeweils 2556 Euro erhalten. Dies sei das Ergebnis von Verhandlungen der Claims Conference mit der deutschen Regierung, sagte eine Sprecherin.

Die 1951 gegründete Conference on Jewish Material Claims against Germany, kurz Claims Conference, ist der Dachverband jüdischer Organisationen, die sich für Wiedergutmachung für Überlebende des Holocaust oder deren Erben einsetzt.

Entschädigt werden sollten nun Juden, die zwischen Juli 1940 und November 1942 in Algerien lebten und unter Nazi-Verfolgung litten, hieß es in der Mitteilung. «Dies ist eine lange überfällige Anerkennung für eine große Gruppe von Juden in Algerien, die unter anti-jüdischen Maßnahmen von Nazi-Verbündeten wie dem Vichy-Regime litten», sagte Greg Schneider, Vize-Präsident der Claims Conference. Diese Gruppe habe unter anderem mit Beschränkungen im Bereich der Bildung, des politischen Lebens und der Arbeit kämpfen müssen. Ihnen sei die französische Staatsbürgerschaft entzogen worden und sie seien «ausgesondert worden, nur weil sie Juden waren».


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